Im Februar und März 2016 nahmen wir, die Klasse 7d, an einem Theaterprojekt in Kooperation mit dem Jungen Schauspielhaus in Düsseldorf teil. Wir waren als einzige Schule außerhalb von Düsseldorf dabei. Als Premieren-Klasse zum Stück „Der Junge mit dem Koffer“ nahmen wir an einer Theaterprobe teil. Dabei wurden wir zu unserer Überraschung zum Zuschauerraum hingeführt, wo wir wie Flüchtlinge immer wieder irgendwohin geschleppt worden sind. Dabei wurde uns die Situation, in der sich Kinder auf der Flucht befinden, immer deutlicher. Wir hatten die Chance, „Flucht im Theater“ zu erleben. Nach dem wir einen Szenenausschnitt gesehen haben, hat die Regisseurin, Frau Liesbeth Coltrof, nach unseren Eindrücken gefragt. Wir sind stolz darauf, dass die Regie einige unserer Vorschläge in der weiteren Arbeit berücksichtigt hat. Auf dem Rückweg zur Schule erinnerten sich einige unserer Mitschüler/Innen an ihre eigenen Erlebnisse, als sie zum ersten Mal nach Deutschland eingereist sind.
Der zweite Teil des Projektes war der Workshop an der Schule. Die Theaterpädagogin Dorle Trachternach experimentierte mit den SchülerInnen, indem sie uns das Heimat- und Ferngefühl nachspüren ließ. Beim Spiel „Ich packe meinen Koffer“ sollten wir unsere Koffer mit Dingen packen, die man auf die Reise nicht mitnehmen kann. Plötzlich wurden zum Gesprächsthema Dinge, die den SchülerInnen fehlen, z .B. Zuneigung und Freunde. Zum Abschluss schrieb die Klasse Postkarten, um den Eltern von der anderen, der besseren, Seite der Welt zu berichten. Genauso hat es der Junge mit dem Koffer getan. Da diese Texte die Museumspädagogin begeistert haben, nahm sie sie als Vorlage für das Stück mit. Das Thema „Flüchtlinge in Deutschland“ bildete auch den Gegenstand des Deutschunterrichts und wurde in Form einer Erörterung weiter erarbeitet. Als Detektive verfolgten wir drei Wochen lang wichtige Informationen über Flüchtlinge in der Lokalpresse, um im Anschluss gut berichten und eigene Position beziehen zu können. Das Projekt fand Fortsetzung im Deutschunterricht in Form der Methodenfortbildung statt, indem wir zuerst einzelne Szenen spielerisch dargestellt und im Anschluss die Facetten der Flucht in Form von Masken erarbeitet haben. Die Klasse befasste sich auch mit der Theatertheorie. Das Projekt endete mit der Teilnahme unserer Klasse an der Premiere des Theaterstücks am Jungen Schauspielhaus und Erstellung einer Theatermappe im Deutschunterricht.