Globus-Schüler diskutieren mit Experten über zunehmenden Antisemitismus
Antisemitismus 75 Jahre nach Auschwitz wirklich noch ein Thema? Und das auch noch unter jungen Leuten, die selber, ja deren Eltern und Großeltern gar nicht mehr in irgendeiner Weise persönlich betroffen sind?
Dieser schwierigen Frage stellten sich SchülerInnen der Gesamtschule Globus am Dellplatz in Duisburg im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion.
Die Gesamtschule Globus am Dellplatz übernimmt die Patenschaft für einen Stolperstein in der Grünstraße
von Ingo Grau
An einem grauen Montagmorgen weht die melancholische Melodie von „Donna, Donna“ über die Grünstraße im Dellviertel. Gerd Debring, Musiklehrer an der Gesamtschule Globus am Dellplatz, eröffnet auf der Trompete mit dem bekannten jüdischen Lied die kleine Feier, die die Verlegung eines Stolpersteins zum Andenken an Alex Meyer begleitet.
Alex wer? Alex Meyer, vor dessen ehemaligem Wohnhaus in der Grünstr. 9 seit heute ein Stolperstein an sein Schicksal erinnert, ist kein „Promi“ unter den unzähligen Auschwitz-Opfern, sondern ein ganz „normaler“ Mann, Arbeiter, Ehemann, verheiratet mit einer Christin, Familienvater. Gerade dieses scheinbar alltägliche Leben eines Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, der in unmittelbarer Nachbarschaft zur Globus-Schule lebte, wollte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus der bisherigen Anonymität herausholen.
Im abgelaufenen Schuljahr 2018/ 2019 hatte sich die
Gesamtschule Globus am Dellplatz zum Ziel gesetzt, den wieder bedrohlicher
werdenden Anzeichen des Antisemitismus
in unserer Gesellschaft mit den Mittel einer Schule entgegenzutreten. Dabei kam
über das ganze Schuljahr verteilt
ein ganzer Reigen vielfältiger Veranstaltungen zusammen. Anlass genug, einmal
zurückzublicken.
„Antisemitismus in Wort und Tat bis hin zu offenen
Tätlichkeiten gegen jüdische Menschen ist leider auch in Deutschland wieder
vermehrt zu beobachten“, sagt Ingo Grau, Abteilungsleiter an der Gesamtschule
Globus am Dellplatz. „Als zertifizierte „Schule ohne Rassismus“ war es deshalb
für uns ein besonderes Anliegen, uns einmal schwerpunktmäßig ein ganzes Jahr
lang mit dem Thema „Antisemitismus“ zu beschäftigen.“
Dabei bereicherten Schülerinnen und Schüler aus fast
allen Jahrgangstufen (7-13) und Klassen mit einer Vielzahl unterschiedlichster
Veranstaltungen das Schulleben im Schuljahr 2018/ 2019.
5. April 2019 / Tobias Wegner / Kommentare deaktiviert für Das Unbegreifliche erlebbar machen – Zweitzeugen berichten über das Schicksal Shoah-Überlebender
Nie wieder Auschwitz, nie wieder Holocaust – für die
Nachkriegsgeneration war die Erinnerungskultur, die Wichtigkeit an das Grauen
des Holocausts zu erinnern, ein Garant dafür, dass so etwas nie wieder
passiere. Jene Menschen, die das Grauen
überlebt hatten, bewahrten mit ihren Berichten die Erinnerung daran. Heute sind
die meisten Zeitzeugen nicht mehr am Leben oder zu alt um mit ihren Berichten
dafür zu sorgen, dass sich das Vergessen nicht durchsetzt. Die Erinnerungskultur bleibt aber Bestandteil
unserer Identität und niemand, der in Deutschland lebt, darf das Gefühl haben,
dass die deutsche Vergangenheit nichts mit ihm oder ihr zu tun habe.
11. Dezember 2018 / Tobias Wegner / Kommentare deaktiviert für Workshop zum Thema “Jüdisches Leben in Duisburg“ in Zentrum für Erinnerungskultur Duisburg
Wie viel Juden lebten in Duisburg 1933? Was versteht man unter Reichspogromnacht? Wo liegt heute die Beeckstraße, an der sich vor dem Zweiten Weltkrieg jüdische Geschäfte befanden? Wer waren Alfred Hirsch, Max Moes und Fritz Cola? Was bewegte den Rabbiner Dr. Manass Neumark angesichts der drohenden Deportation bei seiner Gemeinde zu bleiben? Steht das Alsberg- Einkaufhaus heute noch?